Digitalisierungs-Blog für KMU

5 Schritte zu erfolgreicheren Google Ads Kampagnen für KMU

Geschrieben von Parato | 14.04.2025

Wer heute nicht auf Google gefunden wird, verliert potenzielle Kundinnen und Kunden – noch vor dem ersten Kontakt. Genau hier setzen Google Ads an: Unternehmen haben die Möglichkeit, genau dann sichtbar zu sein, wenn ihre Zielgruppe aktiv nach Lösungen sucht. Für KMU bietet das eine grosse Chance – und zugleich eine Herausforderung. Denn begrenzte Budgets, fehlende interne Ressourcen oder Unsicherheit bei der Kampagnenerstellung führen schnell dazu, dass Potenzial verschenkt wird.

Dabei kann Google Ads – richtig eingesetzt – ein effizienter Hebel sein, um mehr Reichweite, qualifizierten Website-Traffic oder direkte Conversions zu erzielen. Besonders attraktiv, Anzeigen erscheinen nicht irgendwo, sondern direkt dort, wo Entscheidungen getroffen werden – auf der Google-Suchergebnisseite.

Wie Entscheider im Vertrieb und Marketing Google Ads strategisch für ihr Unternehmen nutzen können, welche Kampagnenarten sich für welche Ziele eignen und worauf es bei der Umsetzung wirklich ankommt, zeigt dieser Artikel Schritt für Schritt – inklusive konkreter Tipps und häufigen Stolperfallen aus der Praxis.

Was ist eigentlich eine Google Ads-Kampagne?

Google Ads – früher bekannt als Google AdWords – ist das Werbesystem von Google, mit dem Unternehmen gezielt Anzeigen schalten können. Dabei stehen zwei zentrale Netzwerke zur Verfügung: das Suchnetzwerk und das Displaynetzwerk.

Im Suchnetzwerk erscheinen Anzeigen direkt über oder unter den organischen Suchergebnissen, sobald Nutzer nach bestimmten Begriffen suchen. Dieses Format ist besonders effektiv, weil die Anzeigen genau in dem Moment ausgespielt werden, in dem Interesse oder Bedarf besteht – etwa bei der Suche nach einem Produkt, einer Dienstleistung oder einer Lösung.

Das Displaynetzwerk hingegen umfasst eine Vielzahl von Partner-Websites, YouTube-Kanälen und Apps, auf denen grafische Banner oder Textanzeigen eingeblendet werden. Diese Form eignet sich vor allem für Reichweitenaufbau, Markenbekanntheit und Retargeting.

Eine Google Ads-Kampagne besteht immer aus einer oder mehreren Anzeigengruppen. Innerhalb dieser Gruppen werden relevante Keywords, Anzeigenformate, Gebote sowie die Zielregionen und Budgets definiert. Dadurch lässt sich jede Kampagne flexibel auf Zielgruppen und Unternehmensziele zuschneiden.

Besonders praktisch für KMU: Wer mehrere Kampagnen gleichzeitig betreibt, kann diese parallel mit individuellen Einstellungen schalten – zum Beispiel mit unterschiedlichen Budgets, Zielregionen oder Ausspielungszeiten. So bleibt Google Ads nicht nur messbar, sondern auch maximal steuerbar.

Was unterscheidet Google Ads von klassischen Werbeformen?

Der grösste Unterschied liegt im Nutzerverhalten. Klassische Werbung unterbricht – Google Ads setzt auf Suchintention. Anzeigen erscheinen nicht zufällig, sondern nur dann, wenn jemand aktiv nach einem bestimmten Thema, Produkt oder einer Dienstleistung sucht. Das sorgt für weniger Streuverluste und mehr Relevanz.

Ein weiterer Vorteil ist die gezielte Steuerung. Statt grosse Zielgruppen pauschal anzusprechen, können Kampagnen auf bestimmte Regionen, Zeiten, Endgeräte oder Interessen zugeschnitten werden. Google Ads liefert dabei laufend Daten, die helfen, die Performance zu bewerten und bei Bedarf nachzuschärfen – anders als bei Print oder TV, wo man nach der Schaltung keine Kontrolle mehr hat.

Auch die Kostenstruktur ist transparenter. Bezahlt wird in der Regel pro Klick – also nur dann, wenn jemand wirklich Interesse zeigt. Wie hoch die Klickpreise sind, hängt vom Wettbewerb und den gewählten Keywords ab. Das Budget kann flexibel angepasst werden.

Ein zusätzlicher Unterschied ist das sogenannte Remarketing. Damit lassen sich Personen, die bereits auf der eigenen Website waren, erneut ansprechen – zum Beispiel, wenn sie ein Produkt angeschaut, aber nicht gekauft haben. Das funktioniert über Suchergebnisse oder auf anderen Websites, die zum Google-Netzwerk gehören.

Wie können KMU von Google Ads Kampagnen profitieren?

Eine aktuelle Studie zeigt, dass Unternehmen, die Google Ads gezielt einsetzen, können ihren Umsatz deutlich steigern – bei gleichzeitig sinkenden Akquisitionskosten. So gelang es dem Online-Marktplatz Avocadostore, die Kosten pro Neukunde um 51 % zu senken und den Umsatz um 48 % zu steigern.

Auch für kleine und mittlere Unternehmen ist Google Ads ein wirkungsvolles Werkzeug, um gezielt Sichtbarkeit aufzubauen – unabhängig von Bekanntheitsgrad oder Grösse. Richtig eingesetzt, hilft es dabei, neue Kunden zu gewinnen, saisonale Angebote zu bewerben oder neue Produkte erfolgreich zu launchen.

Planbare Sichtbarkeit – ohne Vorlaufzeit

Während andere Massnahmen wie SEO oder Printkampagnen Wochen oder Monate brauchen, um Wirkung zu zeigen, liefern Google Ads sofort Ergebnisse. Bereits kurz nach dem Kampagnenstart erscheinen die Anzeigen bei relevanten Suchanfragen. Das ist besonders hilfreich, wenn kurzfristig neue Kunden gewonnen oder Angebotsphasen wie Abverkauf oder Saisonstart unterstützt werden sollen.

Regionale und zielgerichtete Aussteuerung

Gerade für lokal tätige Unternehmen ist es entscheidend, Streuverluste zu vermeiden. Google Ads erlaubt es, Kampagnen exakt auf Regionen, Städte oder sogar einzelne Postleitzahlen einzugrenzen. Auch die Tageszeit oder Wochentage der Anzeigenschaltung lassen sich festlegen – zum Beispiel nur während der Öffnungszeiten oder abends, wenn die Zielgruppe eher aktiv ist.

Skalieren mit System – auch mit kleinem Budget

Ein häufiger Irrtum, Google Ads sei nur etwas für grosse Budgets. In der Praxis lässt sich schon mit geringen Tagesbudgets testen, welche Keywords, Anzeigen und Zielgruppen funktionieren. Sobald eine Kampagne gut performt, kann sie gezielt erweitert werden – etwa auf weitere Regionen oder mit zusätzlichen Produktvarianten. Das macht Google Ads zu einem skalierbaren System, das sich dem Unternehmenswachstum anpasst.

Volle Kontrolle über Kosten und Inhalte

Bei Google Ads zahlt man nicht für das blosse Ausspielen der Werbung, sondern nur für tatsächliche Klicks. Das bedeutet, wer nichts anklickt, kostet auch nichts. Budgetobergrenzen, pausierbare Kampagnen und jederzeit anpassbare Gebote machen es möglich, den Kostenrahmen jederzeit im Blick zu behalten – ohne böse Überraschungen.

Entscheidungen auf Basis von Daten, nicht Bauchgefühl

Jede Anzeige liefert Daten: Wie viele Nutzer haben sie gesehen? Wer hat geklickt? Welche Keywords führen zu den meisten Anfragen? Diese Informationen helfen nicht nur bei der Optimierung einzelner Kampagnen, sondern liefern auch wertvolle Hinweise für Vertrieb und Marketing – etwa bei der Frage, wie Kunden suchen, welche Produkte im Fokus stehen oder welche Botschaften am besten funktionieren.

5 Schritte zum Kampagnenerfolg

Google Ads bietet viele Möglichkeiten – das macht den Einstieg für KMU einerseits spannend, andererseits schnell unübersichtlich. Mit diesen fünf Schritten entsteht eine Kampagne, die von Anfang an klar ausgerichtet, effizient strukturiert und sauber umgesetzt ist.

1. Zielsetzung definieren – was soll die Kampagne leisten?

Ob mehr Onlineverkäufe, lokale Anfragen oder ein gezielter Reichweitenaufbau, die Zielsetzung legt fest, welche Kampagnenart zum Einsatz kommt und wie Erfolg später gemessen wird.

Typische Ziele von KMU:

  • Umsatz steigern → Suchnetzwerk- oder Shopping-Kampagnen

  • Markenbekanntheit erhöhen → Display- oder Video-Kampagnen

  • Produkte in Erinnerung rufen → Remarketing oder Discovery-Kampagnen

  • Regionale Sichtbarkeit erhöhen → Standortbezogene Suchnetzwerk-Kampagnen

In Google Ads lassen sich Kampagnenziele direkt auswählen. Zusätzlich sollte auch das Budget grob geplant werden – z. B. über ein Tagesbudget, das mit 30,4 multipliziert die Monatskosten ergibt.

2. Keyword-Recherche – wonach sucht die Zielgruppe wirklich?

Die Auswahl der richtigen Keywords entscheidet massgeblich über die Relevanz und Effizienz der Kampagne. Wichtig ist, es geht nicht nur um Begriffe, sondern um die dahinterliegende Suchabsicht.

Hilfreiche Tools:

  • Google Keyword Planner (kostenlos im Google Ads-Konto)

  • Ubersuggest, Sistrix oder Searchmetrics für erweiterte Analysen

  • Eigene Website-Auswertung (Google Search Console, Analytics)

Unsere Tipps:

  • Kombinationen mit Ortsbezug integrieren („Fliesenleger Zürich“)

  • Nicht nur Hauptbegriffe – auch Varianten, Fragen und Long-Tail-Keywords berücksichtigen

  • Negative Keywords definieren (z. B. „kostenlos“, „Job“)

  • Bei geringem Budget  auf exakte Übereinstimmung oder passende Wortgruppe setzen

3. Kampagnenstruktur und Anzeigengruppen sinnvoll aufbauen

Eine gute Struktur hilft Google dabei, die Anzeigen präzise auszuspielen – und sorgt für eine bessere Auswertung und Optimierung. Grundregel: Pro Thema eine Anzeigengruppe.

Beispiel:

  • Kampagne: Online-Blumenhandel

    • Anzeigengruppe 1: Rosen

    • Anzeigengruppe 2: Tulpen

    • Anzeigengruppe 3: Orchideen

Jede Anzeigengruppe bekommt eigene Keywords und passende Anzeigen. Wichtig: Keywords nicht doppelt in mehreren Gruppen verwenden – das kann die Ausspielung stören. Zielseiten (Landingpages) sollten klar zum Thema der jeweiligen Gruppe passen.

4. Kampagne im Google Ads-Konto umsetzen

Nach Planung und Struktur folgt die Umsetzung im Tool – Schritt für Schritt:

  1. Kampagne erstellen und Ziel auswählen

  2. Netzwerktype festlegen (z. B. Suchnetzwerk)

  3. Budget, Sprache, Zielregionen eingeben

  4. Anzeigenerweiterungen hinzufügen (z. B. Sitelinks, Zusatzinfos)

  5. Anzeigengruppen mit Keywords und Texten füllen

Für den Einstieg ist das Suchnetzwerk besonders geeignet. Die Sprache und Region sollten so eingegrenzt werden, dass keine unnötigen Streuverluste entstehen. Sitelink-Erweiterungen und Zusatzinformationen erhöhen die Klickrate – hier lohnt sich etwas Aufwand.

Beim Anzeigentext gilt, Keywords gezielt einbauen, klare Aussagen treffen, Vorteile nennen. Drei bis vier Anzeigen pro Anzeigengruppe helfen dem Google-System, die passende Variante auszuspielen.

5. Live gehen, analysieren und laufend optimieren

Vor dem Start Einstellungen überprüfen – Zielseiten? Keywords passend? Budget korrekt?
Dann Kampagne aktivieren – und die ersten Daten abwarten.

Die Arbeit ist damit nicht vorbei:
Erfolgreiche Kampagnen werden regelmässig überprüft und angepasst. Dazu gehören:

  • Klickrate und Impressionen bewerten

  • schlechte Keywords ausschliessen

  • neue Ideen testen (z. B. andere Anzeigentexte oder Landingpages)

  • Gebote optimieren oder Kampagnen auf erfolgreiche Regionen fokussieren

Je nach Zielsetzung lässt sich auch mit A/B-Tests oder Conversion-Tracking arbeiten – z. B. zur Erfassung von Kontaktformularen oder Bestellungen.

 

Häufige Fehler

Google Ads bietet viele Stellschrauben – und genau das macht den Einstieg oft fehleranfällig. Wer ohne Strategie oder System arbeitet, riskiert unnötige Ausgaben und verpasste Chancen. Die folgenden Fehler begegnen uns in der Praxis besonders häufig:

Unklare Zielsetzung

Wer nicht weiss, was genau erreicht werden soll – mehr Anfragen, mehr Verkäufe, mehr Sichtbarkeit – kann keine passenden Kampagnen aufsetzen. Die Folge: unklare Anzeigen, falsche Messgrössen, kein Lerneffekt.

Keine oder oberflächliche Keyword-Recherche

Viele Unternehmen verlassen sich auf offensichtliche Begriffe. Das Problem: Diese sind teuer und oft zu allgemein. Wer die tatsächliche Suchintention nicht versteht, zahlt viel – und erreicht wenig.

Zu breite Keyword-Optionen

Wer nur auf „weitgehend passend“ setzt, läuft Gefahr, für irrelevante Suchanfragen zu erscheinen. Besser: gezielte Kombinationen aus weitgehend passend mit Modifikator, passende Wortgruppe oder exakte Übereinstimmung – je nach Kampagnenziel.

Keine saubere Strukturierung

Wenn Anzeigengruppen zu breit gefasst sind oder Keywords und Anzeigen nicht zusammenpassen, leidet die Relevanz. Das wirkt sich negativ auf die Klickrate und den Qualitätsfaktor aus – und erhöht die Kosten.

Fehlende Optimierung nach dem Start

Viele Kampagnen laufen einfach „durch“, ohne laufende Analyse und Anpassung. Dabei ist regelmässiges Monitoring entscheidend, um Budgets gezielt einzusetzen und unnötige Ausgaben zu stoppen.

Unpassende oder zu langsame Landingpages

Auch die beste Anzeige bringt nichts, wenn die Zielseite nicht überzeugt. Lange Ladezeiten, unklare Botschaften oder fehlende Kontaktmöglichkeiten bremsen die Conversion-Rate.

Zu niedrig angesetzter CPC

Wer zu vorsichtig bietet, erscheint oft gar nicht oder nur auf wenig sichtbaren Positionen. Das spart kurzfristig Budget, bringt aber auch keine Ergebnisse.

Fazit

Google Ads kann für KMU ein wirksames Werkzeug sein, um gezielt Sichtbarkeit, Leads oder Umsatz zu steigern – vorausgesetzt, Kampagnen werden strategisch geplant, sauber aufgesetzt und laufend optimiert. Wer dabei strukturiert vorgeht und die typischen Stolperfallen vermeidet, schafft eine solide Basis für messbare Ergebnisse.

 

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